Der Wij

Gogols Erzählung dient Bohdan Pankrukhin und Kirill Serebrennikov als Blaupause für die Darstellung des Kriegs in der Ukraine. Lichtstrahlen wie Geschosse – Foto: Krafft/Angerer DIE KRITIK Es ist stockdunkel. Von irgendwoher kommt ein Ächzen, ein schrilles Kreischen. Von einem Menschen? Oder doch von einer Sirene? Genau lässt sich das nicht sagen. Dann nähern sich drei… Der Wij weiterlesen

Jeeps

Die 400 Milliarden Euro, die jährlich in Deutschland vererbt werden, einfach mal in einer Lotterie verlosen. Nora Abdel-Maksoud bearbeitet diese charmante Idee in einer bitterbösen Farce. DIE KRITIK Irgendwann bricht Chaos aus. Die Armen, abfällig die „Opferwürstchen“ genannt, durchbrechen die Absperrung und fluten das Amtszimmer mit Unmengen von Plastikstühlen. Eben noch hatten sie brav in… Jeeps weiterlesen

Woyzeck

Neue Form um jeden Preis – Lucia Bihlers Inszenierung am Hamburger Schauspielhaus hat viel mit den Teletubbies und wenig mit Büchner zu tun. DIE KRITIK „Nochmal!“, kräht eine verzerrte Stimme aus dem Hintergrund. Und wieder beginnt alles von vorne: der Mord an Marie, das Rasieren des Hauptmanns, der Besuch beim Doktor, Maries Begegnung mit dem… Woyzeck weiterlesen

Iphigenia

„Me Too“ – In Joanna Bednarczyks Neudeutung ist Iphigenie ein Missbrauchsopfer, das nicht länger schweigen will. DIE KRITIK Es ist genug. Zu lange hat sie den Mund gehalten über den Missbrauch, der ihr Leben zerstört hat. Jetzt will sie reden. Nicht mehr tun, was andere von ihr erwarten. Sie selbst sein. Bis dahin ist es… Iphigenia weiterlesen

A long way down

Schluss machen oder dem Leben eine neue Chance geben? Christian Nickels Inszenierung bringt Nick Hornbys Roman ohne Mätzchen auf den Punkt. DIE KRITIK Silvester ist so ein Datum. Ein Jahr geht zu Ende, ein neues beginnt. Zeit, um Bilanz zu ziehen, Zeit für einen Neustart. Das mit dem Neustart hat Martin Sharp schon mal zu… A long way down weiterlesen

Macbeth

Karin Henkels Inszenierung führt in das Hirn eines neurotisch-kindischen Tyrannen DIE KRITIK Hat er es schon getan? Oder wird er es noch tun? In Embryo-Haltung kauert Macbeth (Kristof Van Boven) nackt bis auf die Unterhose und ein Paar Springerstiefel auf dem Boden. Verloren wirkt er in dem riesigen schwarzen Bühnenraum. Nichts ist da, was ihm… Macbeth weiterlesen

Was Nina wusste

Auf der Suche nach der Vergangenheit. Dušan David Parizeks Adaption von David Grosmanns Roman „Was Nina wusste“ im Malersaal des Hamburger Schauspielhauses. Die Kritik Ein Empfang wie zu einem Popkonzert.  Zur E-Gitarre begrüsst der Schauspieler Maximilian Schmidt die Zuschauer im Malersaal des Hamburger Schauspielhauses auf Englisch und stellt die Musiker:innen vor. „ I did it… Was Nina wusste weiterlesen

Der schwarze Mönch

Wo ist das Glück, die Freiheit? In der geordneten Bürgerlichkeit oder im rauschhaften Wahnsinn? Kirill Serebrennikovs überbordende Inszenierung am Thalia Theater nach einer Erzählung von Anton Tschechow. DIE KRITIK Die Geschichte an sich ist schnell erzählt. Andrej Kowrin, ein junger, verstörter Künstler, sucht Ruhe. Die glaubt er auf dem Land zu finden, genauer bei dem… Der schwarze Mönch weiterlesen

Doughnuts

Wenn Gewissheiten zu bröckeln beginnen-  Toshiki Okadas kurzweilige Inszenierung im Thalia in der Gaußstraße  DIE KRITIK Wir kennen das. Man hat einen Termin, hat alles Notwendige beisammen  – und dann: Stau. Oder die Bahn fällt aus. Oder der Bus. Oder das extra bestellte Taxi. So nämlich ergeht es den Gästen einer Konferenz, die sich in… Doughnuts weiterlesen

Mittagsstunde

Im Thalia Theater wird die Musik zum Angelpunkt einer sensiblen Inszenierung von Dörte Hansens Roman DIE KRITIK Dörte Hansens Romane haben Konjunktur. Ihre Warmherzigkeit und Menschlichkeit, die ganz ohne Schnörkel auskommt, berührt und bietet Anreize, sie auch im Film oder Theater umzusetzen. Nach einer auf der ganzen Linie missglückten Fernsehfassung von „Altes Land“ ist jetzt… Mittagsstunde weiterlesen