König Lear

Es muss nicht immer alles tragisch sein. Zu Jan Bosses unterhaltsamer Inszenierung am Thalia Theater.   DIE KRITIK Gleich geht es los. Schnell noch den Glitzervorhang glatt streichen, den silbernen Boden ausrollen und die Instrumente aufbauen. Die Musiker (Jonas Landerschier, Leo Schmidthals und der Schauspieler Tilo Werner) spielen sich ein, der Narr (Christiane von Poelnitz)… König Lear weiterlesen

Schöne neue Welt

Wie nah sind Huxleys Zukunftsvisionen? Zu Amir Reza Koohestanis intelligenter Inszenierung im Thalia in der Gaußstraße. DIE KRITIK Ist doch gar nicht so schlecht, was diese neue Gesellschaft bietet: Alle teilen alles mit allen (auch die Partner*innen). Menschen entstehen im Reagenzglas und müssen nicht mehr umständlich gezeugt und unter Schmerzen geboren werden. Die Bedürfnisse des Kastensystems… Schöne neue Welt weiterlesen

Die Weiße Rose

Was waren die Ikonen der „Weißen Rose“ für Menschen? Wie lebten sie vorher? Wann formiert sich ihr Widerstand? Petra Wüllenwebers Stück „Die Weiße Rose“ spürt diesen Fragen nach. Sewan Latchinian inszeniert es mit einem jungen Schauspielteam in den Hamburger Kammerspielen. DIE KRITIK Es geht ganz schnell. Auf das Urteil folgt die Vollstreckung, alles an einem… Die Weiße Rose weiterlesen

Der Wij

Gogols Erzählung dient Bohdan Pankrukhin und Kirill Serebrennikov als Blaupause für die Darstellung des Kriegs in der Ukraine. Lichtstrahlen wie Geschosse – Foto: Krafft/Angerer DIE KRITIK Es ist stockdunkel. Von irgendwoher kommt ein Ächzen, ein schrilles Kreischen. Von einem Menschen? Oder doch von einer Sirene? Genau lässt sich das nicht sagen. Dann nähern sich drei… Der Wij weiterlesen

Macbeth

Karin Henkels Inszenierung führt in das Hirn eines neurotisch-kindischen Tyrannen DIE KRITIK Hat er es schon getan? Oder wird er es noch tun? In Embryo-Haltung kauert Macbeth (Kristof Van Boven) nackt bis auf die Unterhose und ein Paar Springerstiefel auf dem Boden. Verloren wirkt er in dem riesigen schwarzen Bühnenraum. Nichts ist da, was ihm… Macbeth weiterlesen

Was Nina wusste

Auf der Suche nach der Vergangenheit. Dušan David Parizeks Adaption von David Grosmanns Roman „Was Nina wusste“ im Malersaal des Hamburger Schauspielhauses. Die Kritik Ein Empfang wie zu einem Popkonzert.  Zur E-Gitarre begrüsst der Schauspieler Maximilian Schmidt die Zuschauer im Malersaal des Hamburger Schauspielhauses auf Englisch und stellt die Musiker:innen vor. „ I did it… Was Nina wusste weiterlesen

Subjekt Woyzeck (Into The Void)

Im Jungen Schauspielhaus untersucht Regisseur Moritz Franz Beichl die Rolle der Geschlechter Die Kritik Das Glück des Mannes heißt: Ich will“, lacht der Tambourmajor und setzt noch einen drauf, denn: „Das Glück der Frau heißt: Er will.“ Wieherndes Gelächter zwischen ihm und dem Doktor. Da haben sich zwei Machos gefunden, einer weiß einen immer noch… Subjekt Woyzeck (Into The Void) weiterlesen

Caesar

Stefan Puchers konzentrierte Adaption von Shakespeares „Julius Caesar“ im Malersaal Die Kritik Der Typ ist eine Zumutung. Ganz in Gold gewandet brüllt er gegen den dunkel grollenden Sound aus der Anlage und schert sich den Teufel darum, ob die „People of Rome“ seine englisch-japanische Rede voller haltloser Versprechungen auch nur im Ansatz verstehen. Aber er… Caesar weiterlesen