Es funktioniert. Super gut sogar. Jorinde Dröses aus Hannover übernommene Inszenierung von „Die Wut, die bleibt“ nach dem Roman von Marieke Fallwickl löste auch bei der Hamburg-Premiere im Thalia Theater wahre Begeisterungsstürme aus. Eine zornige, fantastisch gespielte und rasant in Szene gesetzte Geschichte um die alltägliche, als selbstverständlich hingenommene Überforderung von Frauen. Die Kritik Sie… Die Wut, die bleibt weiterlesen
Kategorie: Kritiken
Der Untertan
Schon klar, die Gefährlichsten sind die, die sich anschleimen, buckeln und die Wahrheit verdrehen. So kommen sie an Machtpositionen. Den genauen Weg dahin hat Heinrich Mann schon 1914 in seinem Roman „Der Untertan“ beschrieben. In ihrer konzentrierten Bühnenfassung am Altonaer Theater zeigt Regisseurin Karin Drechsel, dass sich seit mehr als hundert Jahren nichts geändert hat,… Der Untertan weiterlesen
Arendt
„Denken in finsteren Zeiten“ heißt es im Untertitel zu Rhea Lemans fiktivem Drama „Arendt“. Diesen aber rückt Tom Kühnels unentschiedene Inszenierung am Hamburger Thalia Theater etwas zu sehr in den Hintergrund. Das große Plus dieses Abends ist das beeindruckende Ensemble mit einer überzeugenden Corinna Harfouch in der Titelrolle. Die Kritik Kopenhagen 1975. Die jüdische deutsch-amerikanische… Arendt weiterlesen
Mein Schwanensee
Mutig, stark, kreativ – das sind nur einige der Attribute, die seit Jahrhunderten und länger das Bild des Mannes formen. Im Malersaal des Deutschen Schauspielhauses schaut Christoph Marthaler mit seinem Projekt „Mein Schwanensee“ distanziert und mit feinem Humor auf Männlichkeitswahn und Machtgelüste. Die Kritik Dieser merkwürdige runde, etwas angerostete Top-Loader. Man müsste nur… Mein Schwanensee weiterlesen
Nächstes Jahr Bornplatzsynagoge
Zeitgeschichte direkt vor der Haustür. Was mit der Bornplatzsynagoge 1938 im Grindelviertel geschah und wie diese Ereignisse bis in die Gegenwart hineinwirken, davon erzählt Axel Schneiders ambitioniertes Stück „Nächstes Jahr Bornplatzsynagoge“ in den Hamburger Kammerspielen. Die Kritik Der Anruf hatte ihn skeptisch gemacht. Ein windiger Antiquitätenhändler (in mehreren Rollen: Franz-Joseph Dieken) hatte Len (Johan Richter)… Nächstes Jahr Bornplatzsynagoge weiterlesen
Hamlet
Hamlet hat Recht: „Die Zeit ist aus den Fugen“, mal wieder und heute ganz besonders. Anlass genug für Altmeister Frank Castorf, sich Shakespeares Drama zur Saisoneröffnung im Deutschen Schauspielhaus vorzunehmen und es mit vielen Zusatztexten anzureichern. Hat es das nötig? Die gut sechsstündige, in Teilen großartige Inszenierung verliert darüber jedoch den Fokus. Die Kritik… Hamlet weiterlesen
Das doppelte Lottchen – Dubbelt höllt beter
Eltern trennen sich und teilen die gemeinsamen Kinder untereinander auf. So läuft das eben manchmal. Nicht nur heute, sondern auch zur Zeit von Erich Kästner. Sein 1949 erschienener Roman „Das doppelte Lottchen“ beleuchtet diese Situation und wurde sofort zum Bestseller. Im Ohnsorg Studio hat Hanna Müller unter dem Titel „Das doppelte Lottchen – Dubbelt höllt… Das doppelte Lottchen – Dubbelt höllt beter weiterlesen
Zarah 47 – Das totale Lied
Ist es egal, unter welchem Regime man Karriere macht? Muss man politisch Stellung beziehen? Zarah Leander wurde von 1936 bis 1942 in Deutschland zum Star und dafür in ihrer schwedischen Heimat verachtet. Im Theater Das Zimmer beleuchtet Sven Niemeyers Inszenierung „Zarah 47 – Das totale Lied“ von Peter Lund die Situation der Künstlerin mit einer… Zarah 47 – Das totale Lied weiterlesen
Frommer Tanz
Keine leichte Zeit für junge Menschen. Die Welt spielt verrückt, die Gesellschaft ist im Umbruch, die Demokratie bedroht, und dann hat man auch noch genug mit sich selbst zu tun. Sucht nach Orientierung, nach Halt, sehnt sich nach Zugehörigkeit und Liebe. Basierend auf Klaus Manns „Der fromme Tanz“ von 1926 zeigt der junge Regisseur Ran… Frommer Tanz weiterlesen
Marschlande
Es geht rund am Thalia Theater. Gerade mal zwei Tage nach der Eröffnungspremiere folgt mit „Marschlande“ auch schon die nächste im Großen Haus. Hannah Zufalls Dramatisierung und Jorinde Dröses Uraufführung werfen allerdings Fragen nach der Bühnentauglichkeit von Jarka Kubsovas Roman auf. Die Kritik Wenige Balken skizzieren ein modernes, großzügiges Haus auf einer weitgehend dunklen, nur… Marschlande weiterlesen