Verwandlung

Gregor Samsa tritt nicht auf. Der Protagonist aus Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“ wird in einer beispielhaften Geschichte nur am Rande erwähnt. In seiner sehr freien Überschreibung überträgt Burhan Qurbani Samsas Grundprobleme wie Ausgrenzung,  Anderssein und die daraus erwachsene Verzweiflung am Beispiel von vier Menschen ins Heute. Zur Uraufführung von „Verwandlung“ am Thalia in der Gaußstraße. … Verwandlung weiterlesen

Vampire’s Mountain

Einfach mal zur Ruhe kommen. Keine Handlung erkennen oder gar analysieren müssen. Sondern sich mitnehmen lassen in die wundersame Welt des Philippe Quesne und zuschauen, wie er in „Vampire’s Mountain“ am Hamburger Schauspielhaus heiter und poetisch der drohenden Apokalypse begegnet.  Die Kritik Zu sehen ist erst einmal: Nichts. Alles dunkel im Saal und auf der… Vampire’s Mountain weiterlesen

Die Wut, die bleibt

Es funktioniert. Super gut sogar. Jorinde Dröses aus Hannover übernommene Inszenierung von „Die Wut, die bleibt“ nach dem Roman von Marieke Fallwickl löste auch bei der Hamburg-Premiere im Thalia Theater wahre Begeisterungsstürme aus. Eine zornige, fantastisch gespielte und rasant in Szene gesetzte Geschichte um die alltägliche, als selbstverständlich hingenommene Überforderung von Frauen. Die Kritik Sie… Die Wut, die bleibt weiterlesen

Der Untertan

Schon klar, die Gefährlichsten sind die, die sich anschleimen, buckeln und die Wahrheit verdrehen. So kommen sie an Machtpositionen. Den genauen Weg dahin hat Heinrich Mann schon 1914 in seinem Roman „Der Untertan“ beschrieben. In ihrer konzentrierten Bühnenfassung am Altonaer Theater zeigt Regisseurin Karin Drechsel, dass sich seit mehr als hundert Jahren nichts geändert hat,… Der Untertan weiterlesen

Arendt

„Denken in finsteren Zeiten“ heißt es im Untertitel zu Rhea Lemans fiktivem Drama „Arendt“. Diesen aber rückt Tom Kühnels unentschiedene Inszenierung am Hamburger Thalia Theater etwas zu sehr in den Hintergrund. Das große Plus dieses Abends ist das beeindruckende Ensemble mit einer überzeugenden Corinna Harfouch in der Titelrolle.  Die Kritik Kopenhagen 1975. Die jüdische deutsch-amerikanische… Arendt weiterlesen

Mein Schwanensee

Mutig, stark, kreativ – das sind nur einige der Attribute, die seit Jahrhunderten und länger das Bild des Mannes formen. Im Malersaal des Deutschen Schauspielhauses schaut Christoph Marthaler mit seinem Projekt „Mein Schwanensee“ distanziert und mit feinem Humor auf Männlichkeitswahn und Machtgelüste.     Die Kritik Dieser merkwürdige runde, etwas angerostete Top-Loader. Man müsste nur… Mein Schwanensee weiterlesen

Nächstes Jahr Bornplatzsynagoge

Zeitgeschichte direkt vor der Haustür. Was mit der Bornplatzsynagoge 1938 im Grindelviertel geschah und wie diese Ereignisse bis in die Gegenwart hineinwirken, davon erzählt Axel Schneiders ambitioniertes Stück „Nächstes Jahr Bornplatzsynagoge“ in den Hamburger Kammerspielen.  Die Kritik Der Anruf hatte ihn skeptisch gemacht. Ein windiger Antiquitätenhändler (in mehreren Rollen: Franz-Joseph Dieken) hatte Len (Johan Richter)… Nächstes Jahr Bornplatzsynagoge weiterlesen

Hamlet

Hamlet hat Recht: „Die Zeit ist aus den Fugen“, mal wieder und heute ganz besonders. Anlass genug für Altmeister Frank Castorf, sich Shakespeares Drama zur Saisoneröffnung im Deutschen Schauspielhaus vorzunehmen und es mit vielen Zusatztexten anzureichern. Hat es das nötig? Die gut sechsstündige, in Teilen großartige Inszenierung verliert darüber jedoch den Fokus.   Die Kritik… Hamlet weiterlesen

Das doppelte Lottchen – Dubbelt höllt beter

Eltern trennen sich und teilen die gemeinsamen Kinder untereinander auf. So läuft das eben manchmal. Nicht nur heute, sondern auch zur Zeit von Erich Kästner.  Sein 1949 erschienener Roman „Das doppelte Lottchen“ beleuchtet diese Situation und wurde sofort zum Bestseller. Im Ohnsorg Studio hat Hanna Müller unter dem Titel „Das doppelte Lottchen – Dubbelt höllt… Das doppelte Lottchen – Dubbelt höllt beter weiterlesen

Zarah 47 – Das totale Lied

Ist es egal, unter welchem Regime man Karriere macht? Muss man politisch Stellung beziehen? Zarah Leander wurde von 1936 bis 1942 in Deutschland zum Star und dafür in ihrer schwedischen Heimat verachtet. Im Theater Das Zimmer beleuchtet Sven Niemeyers Inszenierung „Zarah 47 – Das totale Lied“ von Peter Lund die Situation der Künstlerin mit einer… Zarah 47 – Das totale Lied weiterlesen