Oberaffengeil

In den 80ern war das der Begriff für alles, was heute mega  und mehr ist. Im Schmidt Theater haben sie unter diesem Titel einen „wilden Tripp durch die 80er und 90er“ – so  der Untertitel – gestartet. Zur mitreißenden Inszenierung von Carolin Spieß am Spielbudenplatz.

Ab geht die Post mit „Oberaffengeil“ – Foto: Morris Mac Matzen

Die Kritik

Erinnert sich noch jemand an die BRAVO-Foto-Love-Story? Wer damals wöchentlich auf die Fortsetzung in Deutschlands führendem Teenager-Magazin gefiebert hat, kann jetzt gleich drei Folgen hintereinander „bingen“. „Der Neue aus der 10c“ lautet der vielversprechende Titel der Schmacht-Romanze, der in der „Oberaffengeil“-Show live gezeigt – und zu Ende (!) – geführt wird. Martin Lingnau und Heiko Wohlgemuth, beide die Väter des Dauerbrenners „Heiße Ecke“, zeichnen für Konzept, Buch und Komposition der zweistündigen Show verantwortlich, Carolin Spieß hat sie mit Leidenschaft und Augenzwinkern gleichermaßen inszeniert und dabei liebevoll zu schrecklich bunten Schulterpolster-Kostümen (Dirk Zinken), Fönwellen und  Miniplis (Maske: Sophia Mey) gegriffen. Anstrengend gut gelaunte Moderationen wie sie noch immer im Radio zu hören sind, werden überzeichnet, zweifelhafte Shows wie „Tutti Frutti“ durch den Kakao gezogen. Das ausgefeilte Lichtdesign (Angelo Spiegel, Felix Wienbürger) verwandelt das Schmidt Theater in einen Show-Palast, in dem sich ein mitreißendes, tanz- und sangesstarkes Ensemble  von „Alles nur geklaut“ bis „It’s Raining Men“  durch die Radio-Hitllisten der 80er und 90er singt. Die Choreografien (Bart de Clercq) und Gesangsarrangements (Markus Voigt, auch für die musikalische Leitung verantwortlich) zünden schon nach wenigen Minuten, und es braucht nur ein Fingerschnippen, um das Publikum zum Mitsingen, Mitklatschen und Mittanzen zu bewegen. So bunt sieht er aus, der Sommer im Theater.

Weitere Informationen unter: https://www.tivoli.de/programm-tickets/oberaffengeil?

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