Die drei ??? – Signale aus dem Jenseits

Astrala (Andrea Lüdke) im Kontakt zu den Toten. – Foto: G2 Baraniak

Ein Stück für die ganze Familie – und das außerhalb der Weihnachtszeit. Lea Ralfs Inszenierung am Altonaer Theater.

Die Kritik

Am 12. Oktober 1979 erschien in Deutschland „Die Drei ??? und der Super-Papagei“. Ein Datum zum Einrahmen. Denn es war die erste Folge einer Hörspielserie, die sich zu eine der erfolgreichsten, wenn nicht zu der erfolgreichsten ihrer Art entwickeln sollte. Mehr als zweihundert Folgen sind seither entstanden, dazu gibt es Bücher, Spiele, Kinofilme. Schnell eroberten sich die drei jungen Detektive Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews eine immer rascher wachsende Fan-Gemeinde. Diejenigen, die mit dem „Super-Papagei“ anfingen, sind mittlerweile deutlich über Vierzig, eisenharte Vertreter der Kassetten-Version und sehen es als ihre Pflicht, die eigenen Kinder ebenfalls ins Reich der „Drei ???“ einzuweihen. Kein Wunder also, dass die Hütte voll ist bei „Die Drei ??? – Signale aus dem Jenseits“ im Altonaer Theater. Ein Publikum zwischen Ü5 und Ü60 hat sich versammelt, denn das hier bietet Theater für alle Altersgruppen. Ein Familienstück sozusagen. Für die Bühne bearbeitet hat es Hausherr Axel Schneider, beraten von Luc Wilkening. Und wie das so oft ist mit Hörspielen, die Kultstatus erlangt haben, birgt das Ganze ein Risiko. Denn die Fans wissen alles! Sie kennen die Hauptcharaktere in- und auswendig, wissen um inhaltliche Verbindungen zwischen einzelnen Folgen, und sie haben sich ihre eigenen Bilder gemacht. Für die Inszenierung von Lea Ralfs ist das eine harte Nuss. Neulinge in Sachen „Die Drei ???“ kann sie leichter einfangen. Die lassen sich erst einmal auf das ein, wie die Geschichte in gut zwei Stunden (inkl. Pause) erzählt wird. 

Das Gelächter und Geschichten über Skinny Norris haben Wiedererkennungswert.

Drei fahr- und drehbare Türen, jede mit einem riesigen Fragezeichen in den Erkennungsfarben rot, blau und weiß, dominieren die Bühne. Im weiteren Verlauf werden sie als Spielelemente genutzt, ebenso das ebenfalls drehbare Podest mit dem Wohnzimmer von Tante Matilda (in dieser und weiteren Rollen: Isabell Fischer) und Onkel Justus (ebenfalls in mehreren Rollen: Frank Roder), auf der einen und dem Zimmer von Dr. Franklin (Andrea Lüdke) auf der anderen Seite (Ausstattung: Ulrike Engelbert). Die jeweilige Tür kennzeichnet wie das Kostüm den jeweiligen Detektiv: Justus  (Baran Sönmez) in Weiß, Peter (Hannes Träbert) in Blau, Bob (Johan Richter) in Rot. Ihr Gelächter zu Beginn hat für Fans („Damit enden immer die Kassetten“, flüstert ein Fan) ebenso Wiedererkennungswert wie Peters launige Geschichten über Skinny Norris („Der Todfeind“).

Motto: „Wir übernehmen jeden Fall.“

Wer das nicht weiß, fühlt sich trotzdem unterhalten. Zumal die Drei ihrer jeweiligen Figur schnell Konturen geben. Sönmez’ Jonas bleibt ruhig, ist der Denker und Überlegene. Nicht umsonst wird er „der Erste“ genannt. Träberts Peter zappelt und turnt herum, ein hyperaktiver Typ, dessen häufiges „Hä?“ verrät, dass er nicht immer mitkommt bei Jonas’ Ausführungen. Richter gibt seinem Bob etwas Staunendes, Unsicheres, vor allem dann, wenn er auf die mysteriöse Astrala (Andrea Lüdke) trifft, hinter der sich eigentlich Dr. Franklin verbirgt. Fans wissen natürlich, was es mit der Beziehung zwischen den beiden auf sich hat, alle anderen müssen auf die Aufklärung nach der Pause warten. Getreu ihrem Motto „Wir übernehmen jeden Fall“ lösen Jonas, Peter und Bob auch diesmal die seltsame Geschichte um Astrala. Das gelingt unterhaltsam und sogar ein bisschen spannend. Offenbar für alle, denn das Publikum klatscht sich am Ende die Hände wund.  

https://altonaer-thearer.de/programm/die-drei-signale-aus-dem-jenseits/

INFORMATIONEN FÜR LEHRKRÄFTE

Inhaltliche Schwerpunkte
  • Entlarvung eines Verbrechens
  • Einfluss von Hypnose
  • betrügerische Fernsehsendung
Formale SchwerpunktE
  • Umgestaltung der Bühne durch fahrbare Elemente
  • Bebilderung einer Erzählung durch Spiel
Vorschlag für Altersgruppe/Jahrgangsstufen
  • ab 10 Jahre, ab Klasse 4
  • empfohlen Deutsch- und Theaterunterricht
Zum Inhalt

Die drei Detektive aus Rocky Beach, Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews, geraten zufällig in einen neuen Fall: Tante Matilde schwärmt von einer Esoterik-Show, in der eine sogenannte Astrala Kontakt mit den Toten aufnimmt. Als Bob Astrala vor dem Studio abfängt, um ihr eine Pizza zu bringen, erkennt er in ihr die Psychologin Dr. Franklin, die ihn in der Vergangenheit einmal in Hypnose versetzt hat und für die er seither eine undefinierbare Faszination verspürt. Dr. Franklin lässt sich von Bob nach Hause begleiten, wird aber vor ihrer Haustür angeschossen und Bob niedergeschlagen. Justus und Peter finden ihn und beginnen den mysteriösen Fall zu untersuchen.

Mögliche VorbereitungeN

(Fans brauchen keine!)

In Gruppenarbeit oder im Unterrichtsgespräch:

Wer sind Die Drei ???

Was wisst ihr über sie?

Was macht ihre Faszination aus?

Speziell für den Theaterunterricht: 
Übung zu unterschiedlichen Gangarten

Die Gruppe geht verteilt durch den Raum. Auf Anweisung der Spielleitung geht sie 

  • eckig mit genau abgezirkelten Bewegungen
  • mit weichen runden Bewegungen
  • auf der Stelle
  • in Zeitlupe
Bebilderung eines Textes durch Spiel

Aufteilung in Dreier- oder Vierergruppen. Jede Gruppe erhält einen kurzen Text. Ein*e Spieler*in spricht den Text, die anderen untermalen ihn hinter ihm/ihr stehend mit Gesten/ Mimiken, am besten synchron. 

z.B. Die Frau (Frau gestalten) ging (demonstrieren) in ein Haus (Haus mit Händen o.ä. darstellen). 

Nach der Präsentation Wirkung besprechen.