Schmidts Winterglitzer

Der Blick in die Zeitung – nur deprimierende Nachrichten.  Der zweite Blick aus dem Fenster – ein nasskalter regengrauen Novembertag. Kein Zweifel: Es braucht mehr Glamour, mehr Kitsch, mehr Spaß. Das jedenfalls verspricht Elke Winter in „Schmidts Winterglitzer“, der neuen Show im Schmidt Theater. 

Im Winterglitzer (v. li: Giulia Fabris, Giovanni Corrado, Martina Vinazza, Denys Magda, Maladée, Elke Winter ) – Foto: Morris Mac Matzen

Die Kritik

Tatsächlich präsentiert „Deutschlands erfolgreichste Live-Travestie-Künstlerin“, so die Presse-Information, ein gut zweistündiges, buntes Programm – und hat es am Premierenabend als Moderatorin erst einmal gar nicht so leicht, zumindest im ersten Teil. Winter macht Stand-up, sie feuert ihre Gags spontan ab und sucht immer den direkten Kontakt zum Publikum, insbesondere in den ersten Reihen vor der Bühne. Wer sich vor ihren Fragen fürchtet, sollte vielleicht lieber Tickets im hinteren Teil buchen, denn vorne besteht durchaus die Möglichkeit (manche nennen es auch „Gefahr“), auf die Bühne geholt zu werden. Nun war beispielsweise Friedhelm aus Blankenese durchaus bereit, sich auf Winter einzulassen, zumal er an diesem Tag seinen 70. Geburtstag feierte. Andere aber gaben sich noch etwas zurückhaltend, wodurch Winters Moderationen anfangs nicht richtig zünden wollten. Nach der Pause war jedoch sämtliche Scheu überwunden, die Show ging richtig ab. Dabei ist sie von Beginn an gut aufgebaut: Moderation, Songs, und artistische Einlagen von Zauberer Tjark Schlößer, der Pole-Dance-Artistin Luzie Lou und den Akrobaten Maria Moncheva und Shyno sind mit den Choreografien zu einem harmonischen Ganzen verwoben (Regie und Choreographie: Jacqueline Dunnley-Wendt). Mit Maladée, die sich als Französin präsentiert (aber durchaus ins Kölsche verfällt, wenn sie sich außerhalb der Rolle sieht), steht zudem eine  fantastische Sängerin und Comedian auf der Bühne, die erst als Kontrahentin gegen, später mit Winter durch die Show führt und mit ihr Kracher wie ABBA’s „Gimme Gimme“ und Madonnas „Hung Up“ schmettert. Dann sind Wetter und Krisen für kurze Zeit vergessen. Das Publikum tanzt, singt mit und genießt den Moment – ganz so, wie Winter es zu Beginn der Show empfohlen hat.

Weitere Informationen unter: https://www.tivoli.de/programm-tickets/schmidts-winterglitzer

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