Hamburger Theater Festival

Starke Stoffe, interessante Regiearbeiten und herausragende Schauspielkunst verspricht das 15. Hamburger Theater Festival vom 16. Mai bis 15. Juni.

Matthias Brandt in Max Frischs „Mein Name sei Gantenbein“ – Foto: Matthias Horn

Berlin, Salzburg, Zürich, Wien, Dresden, Basel – ach, Nikolaus Besch hat ja noch viel mehr Städte bereist, um eine Auswahl für das 15. Hamburger Theater Festival zu treffen. Insgesamt 54 Aufführungen hat er gesehen und geprüft, ob sie in sein Programm passen. Dafür hat Besch als Intendant des Festivals eigene Kriterien aufgestellt: „Berühren, emotionalisieren, starke Stoffe, eine interessante Regie und herausragende Schauspieler“ sollten die Inszenierungen bieten. Experimentelles mögen andere Festivals im Fokus haben, Besch setzt auf ein Theater, das Schauspielkunst ins Zentrum rückt und Geschichten erzählt. Ein Theater für ein breites Publikum also. Ist es doch eben dieses Publikum, über das sich das Festival finanziert. In seiner 15. Ausgabe seien immer mehr Stifter dazu gekommen, freut sich Besch. Die stemmen einen Großteil des Gesamtbudgets von knapp einer Million Euro. Der Rest werde über den Kartenverkauf und „ein kleines Polster“ aus dem vergangenen Jahr bestritten. 

Fünfmal Berlin, einmal Dresden, einmal Wien

Sieben Inszenierungen haben es ins Programm geschafft, fünf aus Berlin und je eine aus Wien und Dresden. Arthur Schnitzlers „Das weite Land“ vom Wiener Burgtheater eröffnet das Festival im Schauspielhaus am 16. und 17. Mai. Michael Maertens, Publikumsliebling am Thalia Theater zu Flimms Zeiten, spielt die Hauptrolle. Nach einer gut zweiwöchigen Pause, die der Verfügbarkeit an den beteiligten Theatern  – Thalia Theater, Schauspielhaus, Kampnagel und St. Pauli Theater –  geschuldet ist, geht es Schlag auf Schlag weiter: Am 1. Juni folgt ebenfalls am Schauspielhaus die in allen Feuilletons abgefeierte Inszenierung „Der Theatermacher“ mit Stefanie Reinsperger in der Titelrolle. Am 2. und 3. Juni gastiert „Elfriede Jelineks „Angabe der Person“ vom Deutschen Theater Berlin u.a. mit Fritzi Haberland und Susanne Wolff im Thalia Theater. In der Reihe „Zündstoffe“ wird Charly Hübner am 5. Juni  mit Kester Schlenz über seinen Werdegang und seinen Beruf sprechen. „Eurotrash“ von Christian Kracht wird am 9. und 10. Juni auf Kampnagel zu sehen sein. Joachim Meyerhoff und Angela Winkler spielen in der Regie von Jan Bosse Mutter und Sohn. Ein Vergleich mit Stefan Puchers Inszenierung im Thalia in der Gaußstraße lohnt sich. Das Multitalent Christian Friedel, bekannt als Dorflehrer in dem Film „Das weiße Band“ oder als Polizeifotograf in „Babylon Berlin“, wird mit „Searching for William“ am 11. Juni auf Kampnagel ein Shakespeare-Theaterkonzert geben. Noch einmal Shakespeare, diesmal in Jan Bosses Inszenierung von „Der Sturm“, ist am 13. Juni mit Wolfram Koch als Prospero im Thalia Theater zu sehen. Und zum Abschluss gibt es noch einen echten Kracher: Am 14. und 15. Juni gastiert Matthias Brandt mit „Mein Name sei Gantenbein“ am Thalia Theater. Die Vorstellungen sind im Berliner Ensemble ständig ausverkauft, wer für Hamburg eine Karte haben möchte, sollte sich beeilen. 

Der Kartenverkauf für das gesamte Festival beginnt am Montag, 20. Februar, um 12 Uhr. Schüler*innen, Studierende und Azubis erhalten Karten für 10 Euro.

Das gesamte Programm mit genauen Beschreibungen findet sich unter: https://hamburgertheaterfestival.de